17 – Prättigauer Aufstand (MoH 11)

Nach der ersten Unterwerfung Graubündens durch die Österreicher im Herbst 1621 schritt die Besatzungsmacht alsbald zur Rekatholisierung der reformierten Gebiete. Dies widersprach der Selbstbestimmung der Individuen und Gemeinden, auf die sich die Drei Bünde kurz nach der Reformation geeinigt hatten. Allerdings waren die konfessionellen Gegensätze schon seit dem Ende des 16. Jahrhunderts stetig gewachsen und die Positionen extremer geworden. Zudem hatte sich dieser Gegensatz fatalerweise praktisch deckungsgleich über den ebenfalls rasch heftiger werdenden aussenpolitischen Gegensatz zwischen den Machtblöcken «Mailand+Spanien+Österreich» und «Venedig+Frankreich», die am freien Alpentransit interessiert waren, gelegt und die Bündner Bevölkerung, deren Obrigkeiten gegen Bestechung nicht sehr immun waren, immer tiefer gespalten. Wie sich die Situation verschärft hat, konnten wir anhand der Biographie von Pfr. Conrad Buol (s. MoH 8) beobachten.

Im Frühjahr 1622 haben zwei drastische Massnahmen der Österreicher das Fass zum Überlaufen gebracht, und die Prättigauer Bevölkerung hat zur Selbsthilfe gegriffen. Wie es dazu gekommen ist, wird in diesem «Stimmungsbild» erzählt.

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