Wie genau dieses Kapitel schliesslich aussehen wird, ist ebenfalls noch nicht klar. Ein grosses Ziel des Projekts ist es, der früheren Bevölkerung der Landschaft klarere Konturen zu geben: Welche Familien wohnten wo, hatten welche soziale Stellung, übten welche Berufe aus? In den drei ersten Quellenbereichen, die hier im Mittelpunkt stehen (Kirchenbuch, Spendbuch, Protokolle), geht es praktisch ausschliesslich um Personen, und der vierte (Landbuch) gibt sozusagen das generelle «Programm», nach welchem sie miteinander verkehren wollten.
Es ergeben sich daraus folgende mögliche Richtungen der Auswertung:
- Die Entwicklung der Gesamtbevölkerung.
- Die Rekonstruktion der Familienstrukturen (Stammbäume oder -tafeln) samt ihren Wohnorten.
- Der Zugang der bessergestellten Familien zu den Ämtern, und wie er sich veränderte.
- Berufe, ihre Funktion in der Landschaft und ihr soziales Prestige.
- Profile einzelner Individuen, über die mehr als nur die Zivilstandsdaten bekannt ist.
Die Bevölkerung von Davos war nicht gross, im 16. und 17. Jahrhundert konnte der Pfarrer alle Familien und die meisten Personen kennen, vor allem natürlich die, die sich häufig als Taufzeugen zur Verfügung stellten. Im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte aber, vor allem wenn man auch die im Kindesalter Verstorbenen mit berücksichtigt, kommt eine gewaltige Zahl von Menschen zusammen. Darüber werde ich demnächst einmal berichten.